Das Ziel der Masterarbeit ist es, routiniertes Schreibverhalten Erwachsener zu verstehen und darauf basierend eine Schreibschrift zum Schrifterwerb zu erstellen. Zunächst wurden Studien betrachtet, die sich mit den neuen Konzepten auseinandersetzen, sowie unter anderem Studien zu den Effekten der Schriftart auf die Leserlichkeit. Im Anschluss wurden Buchstaben von zehn Probanden vergleichend auf Merkmale wie Proportion, Neigung sowie weitere Details untersucht. Die zehn Schriftproben wurden dann mit vier Schriftkonzepten verglichen, denen eine un- oder teilverbundene Schreibweise zugrunde liegt. Außerdem wurde mit graphischer Verfremdung experimentiert, um herauszufinden, welche Details einen Buchstaben charakterisieren und das Erkennen beeinträchtigen oder fördern. Dadurch konnten einige Eigenschaften einer geübten Handschrift identifiziert werden. Asymmetrie, Priorisierung von Bögen und leichte Wölbungen von statischen Elementen zählen dabei zu den Markantesten. Das Ergebnis dieser Untersuchungen ist die »Lernschrift«, eine alternative Schreibschrift zum Schrifterwerb. Sie soll als Ausgangsschrift das Schreibenlernen erleichtern, sich jedoch im Verlauf des Schrifterwerbs der individuellen Entwicklung unterordnen.