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Antonia Denneler

:SINNFANG:
Ein Ansatz zur non-visuellen Ästhetik und Gestaltung für Menschen mit Sehbeeinträchtigung

Wie kann man als Kommunikationsdesigner:in bewusst, ästhetisch und multisensorisch für Menschen mit Sehbeeinträchtigung gestalten? In dem visuell ausgerichteten Studiengang Kommunikationsdesign passiert auditive und haptische Gestaltung meist nur begleitend. Für Menschen mit Sehbeeinträchtigung sind diese Medien damit kaum zugänglich, denn die Hauptkommunikation findet über den Sehsinn statt. Das gilt nicht nur für die Informationsebene, sondern auch für die Assoziationsebene und die ästhetische Gestaltung des Designprodukts. Ausgehend von dem Gedanken »Kommunikationsdesign und non-visuelle Ästhetik« wurden anhand von Interviews, sowie einer Literatur- und Medienrecherche die Wahrnehmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten außerhalb der visuellen Ebene untersucht. Hier zeigte sich vor allem: Sehende machen es sich in der Gestaltung für Menschen mit Sehbeeinträchtigung oft zu einfach! Das Ergebnis: das multisensorische Postkartenprojekt »:SINNFANG:« Verschiedene Orte der Stadt werden mit allen Sinnen eingefangen und mittels haptischer Gestaltung, Bildbeschreibungen und Tonaufnahmen konserviert. Die Karten sollen dann – ähnlich wie eine Fotografie – Erinnerungen wecken und die ästhetischen Sinne reizen.
Prof. Andreas P. Bechtold
Barbara Füssinger